Aktionsbündnis gegen Studiengebühren

Das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren wurde am 18. April 1999 gegründet. Programmatische und inhaltliche Grundlage bildet der „Krefelder Aufruf“, mit dem die Grundsatzdokumente und die Gründungsurkunde beschlossen wurden. Das Bündnis wendet sich gegen sämtliche Formen von Studiengebühren und lehnt auch Bildungsgutscheine oder privates Bildungssparen ab. Mit der am 27. Juli 2006 in Freiburg verabschiedeten „Hattinger Erklärung“ wurden die Ziele des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren noch einmal bekräftigt und konkretisiert.

Heute gehören dem Aktionsbündnis gegen Studiengebühren, welches seinen Hauptsitz in Berlin hat, mehr als 300 bundesweit tätige Vereine und Verbände an. Träger des Bündnisses sind vor allem die überregionalen Studierendenvertretungen, aber auch die Studierendenverbände und Fachschaften der Universitäten und Fachhochschulen. Hinzu kommen noch die unterschiedlichsten politischen Gruppierungen, wie zum Beispiel die Hochschulgruppen der Jusos, der Grünen und der Linken, aber auch das globalisierungskritische Netzwerk Attac oder die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Um die Aktivitäten des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren besser koordinieren zu können und die Arbeit auf eine solide finanzielle Basis zu stellen, wurde im August 2010 ein Trägerverein gegründet.

Die verschiedenen Aktivitäten des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren

Das Bündnis lehnt alle Studiengebühren kategorisch ab. Als wichtigstes Argument wird dabei angeführt, dass Studiengebühren unsozial sind und dass sie ganz entscheidend dazu beitragen, den Angehörigen der unteren sozialen Schichten den Zugang zu höherer Bildung zu verweigern. Auf diese Weise werde die soziale Selektion weiter verschärft, was letzten Endes dazu führe, dass das Studium zu einem Privileg der höheren Einkommensschichten werde. Um seine Ziele durchzusetzen, organisiert das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren eine ganze Reihe von unterschiedlichen bundesweiten Aktivitäten. Hierzu zählen vor allem Unterschriftensammlungen, Demonstrationen gegen Bildungs- und Sozialabbau, aber auch verschiedene Aktionen zum Bildungsstreik. Das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren gibt eine regelmäßige Zeitung heraus und publiziert verschiedene Schriftenreihen und Flyer.

Studiengebühren – ja oder nein?

Die Befürworter von Studiengebühren argumentieren, dass es den Hochschulen ermöglicht wird, zusätzliche finanzielle Mittel zu bekommen, die diese dann für die Sanierung ihrer internen Infrastruktur verwenden können, was letzten Endes dazu führt, dass sich die Studienbedingungen verbessern. Dem Argument, dass die Studiengebühren die soziale Selektion fördern, wird damit begegnet, dass es verschiedene zinsgünstige Kredite zur Studienfinanzierung gibt, die von jedem Studenten unabhängig von der Einkommenssituation der Eltern in Anspruch genommen werden können. Die Gegner der Studiengebühren weisen jedoch darauf hin, dass es oft finanzielle Gründe sind, die zum Abbruch des Studiums führen. In einigen Fällen werde auch ein Studium aufgrund der finanziellen Belastung gar nicht erst in Erwägung gezogen.

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